

FSV Wacker 90 Nordhausen – SV Blau-Weiß 91 Bad Frankenhausen 1:2 (1:0)
KURSTÄDTER DREHEN IN NORDHAUSEN ALLES AUF DEN KOPF
Der Fußball schreibt bekanntlich seine eigenen Geschichten und diese hätte man wohl kaum schöner schreiben können – zumindest aus der Sicht von Erik Schneider.
Der 27-Jährige Nordhäuser steht erstmals gegen den Verein auf dem Feld, für den er selbst 15 Jahre lang aktiv war und entscheidet das umkämpfte Nordthüringer Duell, zwischen dem FSV Wacker 90 Nordhausen und dem Aufsteiger aus Bad Frankenhausen, mit einer Hereingabe in der 84. Spielminute mit für sein neues Team.
Blicken wir erst einmal auf die Partie selbst. Im Vorfeld waren die Rollen klar verteilt. In den letzten Jahren lagen immer einige Ligen zwischen beiden Mannschaften. Während Bad Frankenhausen im ersten Landesklassejahr noch von der Wacker Reserve „auf den Sack“ bekam, spielte die erste Mannschaft des FSV um den Aufstieg in die 3. Liga. Doch auch in Bad Frankenhausen hat man in den vergangenen Jahren gut gearbeitet und durfte nun zum ersten Punktspiel auf dem Nordhäuser Nebenplatz ran.
Der Favorit aus Nordhausen legte das Tempo fest, ließ den Ball laufen und wurde seiner Rolle vor allem in den ersten 45 Minuten gerecht. Auch wenn beide Seiten nicht vor Torchancen strotzen, so hatten die Gastgeber doch etwas mehr vom Spiel und auch die besseren Abschlüsse. In der 17. Spielminute war es so B. St. Louis, der Christopher Sünkel als Erster prüfte. Doch der Frankenhäuser Schlussmann hatte einen sehr guten Tag und hielt seine Mannschaft lange im Spiel. So war er nur acht Minuten später erneut zur Stelle, als ein Ball im Sechzehner nicht konsequent geklärt wurde.
Auf Seiten der Frankenhäuser, die im Vergleich zur Vorwoche einen verunsicherten Eindruck machten und sich scheinbar darauf konzentrierten wenig Fehler zu machen, musste man bereits in der 27. Spielminute den ersten verletzungsbedingten Wechsel vornehmen. Kapitän und Spielmacher Christian Bickel musste mit einer Oberschenkelverletzung vom Feld, was auf der Bank des FSV natürlich für Freude sorgte. Doch diese sollte nicht lange halten, denn nur eine Minute nach der Einwechslung von Steve Tschierschwitz leitete dieser einen ersten gefährlichen Angriff der Gäste ein. Er legte quer auf Carsten Kammlott, der ein Auge für Justin Helbing hatte. Sein Schuss ging knapp über das Tor von F. Hoffmann (28’)
Nur sechs Minuten später hätten die Gäste erneut die Führung erzielen können. Eine Flanke von Helbing fand diesmal Kammlott per Abnehmer. Doch sein Kopfball ging ebenfalls knapp am Tor vorbei. Frankenhausen war nun besser in der Partie, kassierte im Umkehrschluss aber schon den ersten Gegentreffer. Eine Ecke von J. Schmidt fand den Weg in den Frankenhäuser Sechzehner, wurde von den Gästen nicht geklärt und fand E. Gorges, der das 1:0 für die Hausherren markierte. (36’) Die letzte Chance vor dem Seitenwechsel gehörte erneut den Hausherren, die nur das Aluminium trafen. Mit dieser knappen Führung ging es in die Kabinen..
Aus dieser kamen zunächst die Gastgeber besser heraus, sodass Sünkel im Tor der Frankenhäuser in der 57. Spielminute zur nächsten Parade zur Stelle war. Doch viel fiel den Hausherren im weiteren Verlauf nicht ein. Beide Mannschaften zeigten nicht ihr bestes Spiel, hatten jeweils ein paar Ausfälle zu kompensieren aber die Frankenhäuser haben in den vergangenen Wochen scheinbar gelernt, dass man nach einem Rückstand immer wieder zurück kommen kann.
Es brauchte letztlich nicht viele Chancen und in einer Phase, in der eher die Hausherren das Spiel bestimmten, schlugen die Frankenhäuser dann zu. Der erste entscheidende Angriff wurde von Erik Schneider und Seal Gödicke eingeleitet. Das Frankenhäuser Nachwuchstalent zeigte nach seiner Einwechslung eine gute Leistung. Er bediente zunächst Sebastian Lobodasch, der ein Auge für Jerome Riedel hatte. Der Stürmer machte im Sechzehner kurzen Prozess, ihm reichte ein Drehung und ein satter Schuss an die Unterkante der Latte, um seine Elf zurück ins Spiel zu bringen. (74’)
Scheinbar beflügelt vom ersten eigenen Treffer zog die Ludwig-Elf die restliche Viertelstunde an sich. Vor allem Riedel selbst hätte im Folgenden noch mindestens ein Tor machen müssen – scheiterte im Eins gegen Eins zunächst an Hoffmann und legte sich den Ball wenige Minuten später ein Stück zu weit aus dem Sechzehner raus, sodass auch dieser Abschluss neben das Tor ging.
Doch die Frankenhäuser wollten nun scheinbar und so reichte letztlich eine einfache Hereingabe von Erik Schneider – der vor nicht einmal einem Jahr nach Bad Frankenhausen wechselte – um das Spiel komplett auf den Kopf zu drehen. (86’)
Die Hausherren versuchten sich immer wieder, auch über Standards, agierten aber keineswegs gefährlich. Sie suchten immer wieder Kapitän Schwerdt, der sich am vergangenen Sonntag allerdings nicht gegen Christoph Kell durchsetzen konnte. Und so war nach vier Minuten Nachspielzeit Schluss – Ralf Schwethelm beendete eine spannende Partie vor 576 Zuschauern, welche der Underdog für sich entscheiden konnte.
Die Frankenhäuser feiern einen historischen Erfolg, war doch vor vielen Jahren noch nicht daran zu denken, dass man hier einmal einen Sieg in einem Punktspiel feiern darf.
Unsere Glückwünsche gehen an die ganze Frankenhäuser Mannschaft mit Staff, die sich den Sieg am Ende erkämpft und verdient hat.
Ein Danke an alle Zuschauer, die den Weg nach Nordhausen gefunden haben und unsere Mannschaft unterstützt haben – es war eine fantastische Kulisse und umso mehr freut es uns, dass unsere Elf nach 90 Minuten als Sieger vom Platz gegangen ist.
Dieser Sieg ist aber nur etwas wert, wenn am Wochenende nachgelegt wird. Dann begrüßen wir den FC Schweina-Gumpelstadt zum Heimspiel auf dem Frankenhäuser Kunstrasenplatz.

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