Hallo Kevin, seit knapp zwei Jahren bist du nun Teil unseres Vereins. Du kamst damals vom BSV Germania Großfurra. Jeder, der dich bis dahin nicht kannte, dachte wohl, dass der Sprung für dich in die Thüringenliga etwas zu hoch sein könnte. Aber das Vertrauen der Verantwortlichen des Vereins hat sich wohl ausgezahlt. Du bist ein wichtiger Stammspieler, vielseitig einsetzbar und einige sagen über dich, dass sie dich nicht als Gegenspieler haben wollen würden. 

Wie siehst du deine Entwicklung in den letzten Jahren selbst?
Kevin Weber: Rückblickend denke ich, dass ich gerade durch das Training und die vielen Einsätze für Bad Frankenhausen in Landesklasse, sowie Thüringenliga darauf aufbauen konnte, was ich beim SC 1903 Weimar unter Frühbote und May in der Jugend gelernt habe. Ich glaube, dass gerade das Maß an Vertrauen, welches mir als jungem Spieler in Frankenhausen geschenkt wurde, maßgeblich positiven Einfluss auf meine Entwicklung genommen hat. So konnte ich wertvolle Erfahrungspunkte im Männerbereich sammeln und die Defizite, die ich selbst in Weimar und dem ersten Jahr Thüringenliga noch wahrgenommen habe, weitestgehend hinter mir lassen.  

Wo liegen die Unterschiede zwischen Weimar und Bad Frankenhausen?
Kevin Weber: Das kann ich natürlich nur subjektiv einschätzen. Ich habe mich in beiden Vereinen grundsätzlich sehr wohl gefühlt, finde aber, dass in Bad Frankenhausen eine andere Form des Zusammenhalts etabliert ist. Ich denke ich passe besser zu Blau Weiß und Blau Weiß zu mir.

Nur wenige Monate nach deinem Wechsel konntest du mit uns zusammen den Aufstieg in die Thüringenliga feiern. Wie hast du das halbe Aufstiegsjahr in Erinnerung und welcher Moment war der Schönste?
Kevin Weber: Das Aufstiegsjahr war fußballerisch gesehen sehr aufregend. Natürlich im positiven Sinne. Wir sind als Einheit aufgetreten, haben uns unterstützt, sowohl auf, als auch neben dem Feld und hatten, simpel formuliert, eine geile Zeit. Fußballspielen macht eben mehr Spaß, wenn man gewinnt. Am meisten in Erinnerung geblieben ist mir das Aufstiegsspiel gegen den FC An der Lache Erfurt und natürlich die Aufstiegsfahrt mit den Jungs durch Bad Frankenhausen samt Pokal und Ständchen. 

Was schätzt du am meisten an unserem Verein und deinem Team?
Kevin Weber: In meinen Augen macht den Verein die grundlegende Haltung zum Sport und somit das Engagement aller am Vereinsleben beteiligten aus. Es gibt für mich da keine Hierarchie. Ich habe das Gefühl, dass gern dort angepackt wird wo es nötig ist. Niemand kommt an die Wipper um nur für sich selbst da zu sein. Das spüre ich in vielen Bereichen und das schätze ich. 

In diesem Spieljahr kommst du bislang auf drei Treffer. Kannst du selbstkritisch sagen, dass es hätten mehr sein können?
Kevin Weber: Natürlich hätten es mehr als drei Treffer sein können und ich bin überzeugt, dass auch noch ein paar dazukommen werden. Fehler, wie solche, sind in erster Linie ärgerlich, aber solange man dahingehend weiter an sich arbeitet, stellen sie auch die Grundlage für die fortlaufende fußballerische Entwicklung dar. 

Carsten Kammlott ist seit Sommer dein Teamkollege, du hast ihm auch schon das ein oder andere Tor vorbereitet. Da du früher als kleiner Junge selber noch im Steigerwaldstadion standest und ihn angefeuert hast, wie ist es nun mit ihm gemeinsam auf dem Platz zu stehen?
Kevin Weber: Ich war natürlich erstmal baff, als ich gehört habe, dass Carsten zum Blau Weiß 91 wechselt. Natürlich ist man anfangs gespannt auf die Trainingseinheiten und Spiele, aber mit Carsten auf dem Feld zu stehen ist im Wesentlichen nicht anders, als mit dem Rest der Mannschaft und ich nehme an, dass das auch seiner Vorstellung entspricht. Er gibt der Mannschaft in Spiel und Training das weiter, was keiner von uns in Erfahrung bringen konnte und das auf eine Art und Weise von der jeder profitieren kann. 

Gibt es einen Spieler mit dem du gerne einmal wieder auf dem Platz stehen würdest?
Kevin Weber: Es gibt eine ganze Mannschaft mit der ich gerne mal wieder auf dem Platz stehen würde. Viele Grüße an die meine Juniorentruppe vom SC 1903 Weimar. 

Welches fußballerische Vorbild hat dich geprägt?
Kevin Weber: Diego. Ich habe so circa 2005-2006 angefangen Fußball im Fernsehen zu verfolgen. Das waren gute Zeiten für Werder. Der Spielwitz und die Abgeklärtheit des Brasilianers haben mich damals schon motiviert kicken zu gehen und so wurde er zu meinem fußballerischen Vorbild.

Du studierst Sportlehramt. Inwieweit ist dein Studium hilfreich für dein Hobby als Fußballer und wie viel Sport treibst du nebenher noch privat?
Kevin Weber: Hilfreich ist es insofern, dass es leichter wird sein eigenes Training zu bewerten. Nach einer Einheit, hat man häufig ein allgemeines Gefühl: Heute war es gut oder eben nicht. Dadurch, dass Trainingseinheiten, hinsichtlich bestimmter Probleme genauer reflektiert werden können, hat man gewissermaßen das Handwerkszeug um etwas unabhängiger daran arbeiten zu können. Normalerweise – wenn die Fitnessstudios offen haben – sind Gino und ich so 4-5 Mal die Woche dort. Im Moment reicht der Fitnessraum im Keller und der Trainingsplan für die Pause aus, aber ich würde gern wieder mehr machen können. 

Danke Kevin!