Hallo Clemens,
du bist mit 21 Jahren unser jüngster Verbandsliga-Keeper. Du hast eine unglaubliche Entwicklung hingelegt und hast aus dem Juniorenbereich direkt zum Männerbereich aufgeschlossen.
Wie war der Sprung aus den Junioren zu den Herren für dich und worin siehst du die Unterschiede?
Clemens Hochfeld: “Es war für mich ein fließender Übergang. Ich habe in meinem ersten Jahr im Männerbereich noch eine Saison A-Jugend gespielt. Da habe ich sofort den körperlichen Unterschied gemerkt. Das habe ich dann nicht viel später auch an meiner bisher einzigen größeren Verletzung zu spüren bekommen, dass es doch etwas härter zugeht.”

Man sagt, dass dir nach, dass du vor allem beim Elfmeter öfters ein glückliches Händchen hast. Es gelang dir so den ein oder anderen zu halten. Welcher parierte Strafstoß ist dir besonders in Erinnerung geblieben?
Clemens Hochfeld: “Besonders denke ich an den gehaltenen Elfmeter in unserer Aufstiegssaison gegen Erfurt Nord zurück, welcher uns wohl im Spiel gehalten hat. Das waren auf jeden Fall sehr intensive Minuten, die ich wohl nicht so einfach vergessen werde.”

Als Torhüter kann man in manchen Spielen weniger und in anderen Spielen wiederum mehr gefragt sein. Welches Spiel war dein Bestes?
Clemens Hochfeld: “Schwer zu sagen. Eine gute Mannschaftsleistung sorgt im Idealfall dafür, dass ich möglichst wenig zu tun bekomme. Zuletzt würde ich sagen war der 5:0 Sieg in Weida wohl eines der Besten für mich. Aber ich denke, dass mein bestes Spiel noch vor mir liegt.“

Hast du ein fußballerisches Vorbild?
Clemens Hochfeld: “Wenn ich an meine Anfänge zurückdenke, würde ich nach wie vor sagen, Frank Rost. Aber auch im heutigen Torwartspiel kann ich mir an vielen herausragenden deutschen Torhütern ein Beispiel nehmen.”

Dein Vater war 2018/19 dein Co-Trainer, ein Jahr später in der Thüringenliga auch für ein paar Spiele dein Cheftrainer. War es ungewöhnlich, dass dein Vater dich trainiert?
Clemens Hochfeld: “Ungewöhnlich war es nicht für mich. Schon vorher bekam ich immer Tipps bzw. werteten wir auch gemeinsam Spiele aus. Daran hat sich bis heute nichts geändert, ob er nun zusätzlich Mannschaftstrainer war oder nicht.”

Auch dein Bruder, Laurenz, ist bei uns im Verein aktiv und hat den Sprung zu den Herren gemeistert. Würdest du sagen, dass ihr eine fußballerverrückte Familie seid und wie viel wird bei euch zuhause über das Thema diskutiert?
Clemens Hochfeld: “Der Fußball hat uns schon alle irgendwie gepackt und nicht losgelassen. Ich denke aber, dass das Thema Fußball zu Hause wohl weniger diskutiert wird als man vielleicht erwartet. Es wird vielleicht mal was über Spiele gesagt, aber im Endeffekt lassen wir alle lieber Taten auf dem Platz sprechen.”

Du spielst seit jeher für deine Heimatstadt, bist nie gewechselt. Es wird das ein oder andere Mal sicher eine Anfrage von anderen Vereinen bei dir eingegangen sein. Was war ausschlaggebend dafür, dass du das Vertrauen immer in uns gesteckt hast?
Clemens Hochfeld: Blau-Weiß war einfach von Anfang an der Verein für mich, in dem ich das größte Entwicklungspotential sah. Somit gab es nie einen Grund für mich zu wechseln, weil ich hier immer eine Perspektive hatte. Dies ist auch dem guten Umfeld um die Mannschaft zu verdanken, welches das alles erst ermöglicht.

In diesem Spieljahr hast du die meisten Einsätze unserer Keeper in der Thüringenliga gehabt. was denkst du, wieso der Trainer nach der Vorbereitung das Vertrauen in dich gesetzt hat?
Clemens Hochfeld: “Es war offensichtlich keine leichte Entscheidung, da ich sehr gute Torwartkollegen habe. Was es letztendlich genau ausgemacht hat, kann ich nicht sagen. Ich war besonders zu Beginn der Saison auf einem guten Trainingslevel und sehr motiviert, was möglicherweise den Unterschied gemacht hat. Ich schätze vor allem sehr, dass wir alle ein gutes Verhältnis zueinander haben.“

Wir haben in neun Spielen schon einiges an Auf und Ab erleben dürfen. Neben hohen Siegen gegen den FSV Ohratal oder den FC Thüringen Weida, gab es auch herbe Niederlagen gegen Westvororte und Sonneberg. Wie denkst du kommen diese beiden Extreme in der Mannschaft zustande?
Clemens Hochfeld: “Ich denke, wir sind eine sehr emotionale Mannschaft. Wenn es läuft, dann läuft es halt. Bei so hohen Niederlagen fehlt uns meiner Meinung nach einfach die Erfahrung. Da müssen wir einfach cleverer sein, dass das in Zukunft zu vermeiden ist.”

Seit dem Sommer diesen Jahres hat sich ein weiterer Torhüter unserem Verein angeschlossen. Wie schätzt du Robin Schmidt und auch Tobias Tiffert ein und was denkst du, kannst du von ihnen lernen?
Clemens Hochfeld: “Ich kann von beiden auf jeden Fall viel lernen, da beide vor allem Erfahrung mitbringen. Robin ist ein besonders guter Trainingspartner. Er ist sehr engagiert, was die Übungen im Training angeht. Tiffi bringt als Routinier die nötige Abgeklärtheit mit. Da kann ich motiviert nach vorne blicken und freue mich jetzt schon auf weitere gemeinsame Trainingseinheiten und Spiele!”

Danke, Clemens!