Hallo Felix,
du hast unseren Verein 2014 verlassen. Zuvor hast du deine fußballerische Jugend in Bad Frankenhausen durchlebt und konntest mit der ersten Männermannschaft den Aufstieg in die Landesklasse perfekt machen.
Wir wagen einen kleinen Rückblick: Wie hast du die Junioren-Jahre in Erinnerung?
Felix Hopfe: „Wenn ich an meine Jahre in der Jugend zurück denke, kommt mir sofort der Name Gunnar Riedel in den Kopf. Er hat uns die fußballerischen Grundlagen in einer Art und Weise vermittelt, die für uns alle prägend war. Als wir später dann als A- oder B-Junioren von Andi Erhardt bzw. dem jetzigen Präsi (Anmerkung d. Redaktion: Achim Ritter) trainiert wurden, war die Zeit nicht weniger schön und erfolgreich.“

Du durftest bereits mit jungen 17 Jahren im Männerbereich Fuß fassen und hast dort auch den ein oder anderen Treffer erzielt. Wie war die Doppelbelastung von A-Jugend und Herren damals für dich?
Felix Hopfe: „Das war schon cool. Ich glaube damals brauchte ich sogar noch einen Muttizettel, ich war ja noch nicht volljährig. Ansonsten bin ich mit der Belastung ganz gut zurecht gekommen. Man muss dazu sagen, ich spielte ja nicht nur Fussball. Zu der Zeit spielte ich bei der VSG 70 auch noch Handball. Das heißt Samstags 15 Uhr Anstoß Männer, danach ohne zu duschen ab aufs Fahrrad in die Halle, 17.30 Uhr Anwurf Handball und Sonntag 11 Uhr Anstoß A-Junioren. Der große Nachteil war natürlich, Ausbildung und Schule blieben auf der Strecke.“ 

Deine A-Junioren-Mannschaft war damals äußerst erfolgreich. Welches Spiel der letzten Saison mit deinen Jungs hast du noch besonders in Erinnerung und warum?
Felix Hopfe: „Ein besonderes Spiel kann ich nicht hervorheben. Viel mehr bleibt mir die komplette Zeit in Erinnerung, sei es der Sieg bei der Sportlergala, unsere Fahrt zur Mini WM nach Forchheim, die gewonnen Spiele und vor allem die Abschluss-/Abschiedsparty.“ 

Im Männerbereich ging es dann schnell um den Abstieg. Erst im Jahr 2012 konnte man sich ohne Probleme in der Kreisoberliga halten und spielte eine sehr gute Saison. War es absehbar, dass man 2013 den Aufstieg in die Landesklasse schaffte?
Felix Hopfe: „Man hat meiner Meinung nach eine Tendenz erkannt in welche Richtung es gehen könnte. Wichtig ist natürlich auch immer, wie man in so eine Saison startet und wenn ich mich richtig erinnere, haben wir damals gegen Sundhausen recht souverän 4:0 gewonnen und dann zog sich das so fort.“ 

In der Liga starte man damals mit dem Auswärtsspiel beim FSV Wacker 90 Nordhausen II. Damals ging unsere Mannschaft mit 5:0 baden und verlor mit dir und Maik Piesche in der ersten Halbzeit zwei Leistungsträger. Inwiefern haben diese beiden Verletzungen den Spielfluss beeinträchtigt?
Felix Hopfe: „Ich denke, es kann jeder Trainer oder Spieler bestätigen, dass Ausfälle zweier Stammspieler keinem Spiel bzw. keiner Mannschaft gut tun. Ich meine, es war Mitte der ersten Halbzeit, also recht zeitig im Spiel, als wir uns kurz hintereinander langwierige Verletzungen zuzogen.“ 

Man sagt dir nach, dass du das ein oder andere Mal Kleidung deiner Mitspieler mit nach Hause genommen hast, wenn diese in der Kabine „herrenlos“ herumgelegen hat. Wie viele Sachen von anderen Mitspielern hattest du über die Jahre hinweg gesammelt?
Felix Hopfe: „Also da kann ich mich leider nicht mehr dran erinnern. Was ich nur sagen kann: Ein gewisser Rüdi (Anmerkung d. Redaktion: Stefan Rüdiger) sucht, glaube ich, heute noch seine Schlüpfer.“ 

2014 ging es dann zum FSV Sömmerda, einem anderen Verein in der selben Landesklassestaffel. Warum hast du diesen Schritt gewagt?
Felix Hopfe: „Kurz und knapp gesagt der Arbeit und der Liebe wegen. Mein Lebensmittelpunkt hat sich von Bad Frankenhausen nach Sömmerda verschoben. Da wir ca. 500 Meter vom Sportplatz in Sömmerda entfernt wohnten, habe ich mich dazu entschieden zum FSV zu wechseln.“

Ein Jahr später konntest du mit dem FSV auch mit 3:2 gegen unsere Mannschaft gewinnen. Wie war es den eigenen Heimatclub zu besiegen?
Felix Hopfe: „Man sagt mir heute noch nach, ich hätte die Bälle mehr zurück als nach vorn gespielt. Wenn ich mich recht erinnere, war es ein ausgeglichenes Spiel, was auch gut und gerne mit einem Unentschieden hätte enden können. Der Weg in die Gästekabine musste mir aber erst gezeigt werden.“ 

Nur zwei Jahre später ging es für dich zum SV RW 50 Wundersleben. Das Potenzial auf höherklassigen Niveau zu spielen hattest du immer noch – warum bist du in die Kreisliga gewechselt?
Felix Hopfe: „Um in der Landesklasse zu spielen, musst du auch regelmäßig trainieren. Inzwischen hatten wir auch eine kleine Familie gegründet und ehrlich gesagt, war mir die Zeit dann wichtiger und um nicht ganz faul auf dem Sofa zu liegen, bin ich zum RWW50 gewechselt.“

Von allen Spielern, mit denen du auf dem Platz stehen duftest: Welcher Mitspieler war der Beste?
Felix Hopfe: „Es ist immer schwierig einen Einzelnen zu nennen. Wenn ich mich allerdings entscheiden müsste, wäre es wahrscheinlich ein Christian Schlegel. Ein absolutes Mentalitätsmonster, ein total (fussball-)verrückter Mensch im positiven Sinne und ein Feierbiest wie es im Buche steht.“

Verfolgst du das Geschehen um unseren Verein auch weiterhin und kommst zu dem ein oder anderen Spiel vorbei, wenn es die Zeit hergibt?
Felix Hopfe: „Ich bin dank der digitalen Welt bestens über die Frankenhäuser Viecher informiert. Ein Urvieh von damals hat ja aktuell den Weg wieder zurück gefunden. Mr. M.B. – Böddi(Anmerkung d. Redaktion: Marcus Bödger) megacool! “

Spieler mit denen du damals um den Abstieg gespielt hast, sind mittlerweile Stammspieler in der Thüringenliga-Elf. Wie schaust du auf die Entwicklung dieser Spieler?
Felix Hopfe: „Diese Jungs haben meinen absoluten Respekt. Aber generell, dass der Weg für Bad Frankenhausen mal bis in die höchste Spielklasse Thüringens führt, hätte ich nicht für möglich gehalten. Dass es nach einem schwierigen ersten Jahr nun so läuft und man zudem solche Zugänge an Land zieht, ist Wahnsinn. Dazu gehört allerdings auch eine gesunde Vereinsführung und alles was dazu gehört.
Wir dachten damals, vor sieben Jahren, als wir Landesklasse spielten, wir seien schon gut, aber was sich die letzten Jahre entwickelt hat und wo der Verein jetzt steht, das ist aller Ehren wert. Macht weiter so.
Sportliche Grüße aus Sömmerda.“ 

Danke, Felix!