Hallo Nils,
du bist einer der jüngsten Spieler im aktuellen Kader unseres Vereins und gehörst ebenfalls zur Frankenhäuser Zukunft. Neben deiner Tätigkeit als Spieler, bist du auch als Jugendtrainer in unserem Verein aktiv und warst einige Jahre sogar Schiedsrichter.

Was bedeutet dir Blau-Weiß?
Nils Musik: “Mit dem Verein verbinde ich eine Menge! Durch ihn hab ich vielleicht meine größte Leidenschaft für mich entdecken können. Seit mehr als zwölf Jahren bin ich nun spielberechtigt und habe in dieser Zeit nicht nur als Spieler Erfahrungen machen dürfen, sondern auch als Schiedsrichter und Trainer. Des Weiteren durfte ich auch viele tolle Menschen hier kennenlernen, die mir im Leben definitiv fehlen würden.”

Du bist seit vielen Jahren als Trainer aktiv. Deine aktuellen E-Junioren sind zudem sehr erfolgreich. Was schätzt du daran, selber an der Seitenlinie zu stehen?
Nils Musik: “Am wichtigsten bzw. am schönsten ist die Arbeit mit allen Beteiligten. Kindern etwas beizubringen macht mir Spaß und ist mir wichtig. Außerdem hab ich in den Jahren sehr viel dazulernen dürfen, vor allem fußballerisch durch Robert und Peet, aber auch zwischenmenschlich und im Miteinander lernt man immer dazu. Dafür bin ich den beiden, den Kids und den Eltern sehr dankbar.”

Denkst du, dass in unseren Juniorenteams Potenzial für die spätere Zukunft des Vereins steckt?
Nils Musik: “Auf jeden Fall! Jeder Jahrgang hat seine Juwele unter sich und ich bin überzeugt davon, dass wir bereits welche in den eigenen Reihen haben. Wichtig ist es Kontinuität reinzubringen und allen Kindern und Eltern das Gefühl zu vermitteln, dass man sich bei uns weiterentwickeln kann. Schafft man diese Perspektive, bleiben die Kinder beim Fußball allgemein und was noch besser ist, sie würden bei uns bleiben. Dann ist es nur noch eine Frage von Zeit und Arbeit bis man im Männerbereich dem Verein damit weiterhelfen kann.”

Was ist das besondere an eurer Mannschaft (Junioren)?
Nils Musik: “Ich glaube was uns auszeichnet, ist das bei uns sehr vieles, sehr gut zusammen passt. Natürlich hat man hier und da Differenzen und es läuft nie immer alles glatt, aber insgesamt sind wir alle, Kinder, Eltern und Trainer, eine ganz gute Einheit. Das zeigt sich schon beim Trainerteam, das in der Form sicherlich auch nicht so oft vorkommt. Jeder bringt gewisse Punkte mit sich mit und trägt somit zum großen Ganzen bei. Die Eltern und Kinder bestätigen uns immer wieder, dass wir wohlmöglich vieles richtig machen. Kein Kind bleibt bei uns auf der Strecke, weil wir immer versuchen jeden die Zeit zu geben, die er oder sie sich verdient hat. Zusammen können wir auch alle oft miteinander lachen, wissen aber auch wann es angebracht ist und wann wieder der Fußball im Vordergrund stehen sollte.
Wie gesagt, das Gesamtpaket passt einfach bei uns.”

Du bist mittlerweile auch Spieler der zweiten Männermannschaft. Worin liegen die Unterschiede zur Jugend?
Nils Musik: “Natürlich in der Intensität der Trainingseinheiten, der Robustheit, aber auch in der Art und Weise wie man mit dem Fußball nun umgeht. Natürlich bleibt es ein Hobby, aber insgesamt versucht man doch schon hier und da Abläufe und Professionalität reinzubringen. Das Ergebnis ist dann vielleicht ein anderer etwas rauerer Ton im Umgang miteinander und eine gewisse Härte, aber aus der lernt man und entwickelt sich.”

Nach dem Abitur wolltest du die Fußballschuhe eigentlich nicht wieder schnüren. Wieso bist du doch bei der Stange geblieben?
Nils Musik: “Naja nach einer gewissen Zeit war der Reiz am Fußball etwas auf der Strecke geblieben. Ich hatte bei den Junioren eine Rolle mit der ich oft unzufrieden war und die mich Woche für Woche runtergezogen hat. Aber ich bin ein sehr ehrgeiziger Mensch und wollte es, nach einigen Überlegungen, trotzdem wieder probieren. Ich wusste das man sich im Männerbereich hier in Frankenhausen definitiv weiterentwickeln kann, die Chance wollte ich dann doch nicht verpassen. Einer der Hauptgründe war aber auch Leo, nach dem man so lange auf und neben den Platz viel Zeit miteinander verbracht hat und dann erstmal nur zuschaut, bekommt man irgendwann doch wieder Lust.”

In der zweiten Mannschaft steckt ein gesunder Mix aus älteren und jüngeren Spielern. Von welchem Spieler konntest du bislang am meisten lernen?
Nils Musik: “Sehr gerne spiele ich mit Enrico zusammen. Er gibt als einer der Erfahrensten einem jungen Spieler wie mir immer die nötige Ruhe, die es braucht. Aber wie du schon sagst die Zweite ist insgesamt eine sehr coole Truppe, wo denke ich jeder von jedem lernen kann. Auch Daniel versucht immer zu korrigieren und zu helfen, sicherlich in einer anderen Art wie Enrico, aber die Absicht bleibt die Gleiche.”

Welche persönlichen fußballerischen Ziele hast du dir selbst gesteckt?
Nils Musik: “Zum einen soll der Spaß und der Reiz da sein, so dass ich nicht wieder auf den Gedanken komme, aufzuhören. Zum anderen will jeder Fußballer spielen und auf dem Platz stehen. Ich weiß, dass ich es sehr schwer hab und nicht zu der ersten Elf gehöre. Auf lange Sicht gesehen möchte ich das definitiv ändern, deshalb muss ich an mir arbeiten, aber auch geduldig bleiben. Die Qualität ist auch bei uns in der Zweiten hoch, aber ich hatte ja schon gesagt, dass ich ehrgeizig bin und wer mich kennt, weiß das auch. Selbst, wenn die Einsatzzeiten noch nicht so kommen wie erhofft, alleine im Training entwickelt man sich von Woche zu Woche, auch das zählt und ist wichtig für mich. Zu sehen, dass ich Fortschritte mache, auch wenn es noch nicht für mehr reichen sollte.”

Vor zwei Jahren sind beide Männermannschaften aufgestiegen. Wie hast du diese Saison erlebt? Hast du bereits damals mitgefiebert?
Nils Musik: “Aufgrund von Robert und Peet war der Kontakt zum Männerbereich ja schon länger da. Natürlich steht man dann auf dem Sportplatz und schaut gespannt. An dem Tag als die Erste aufgestiegen ist, war es nicht anders. Etwas überraschend wurde ich auf dem Heimweg dann vom Autokorso wieder aufgegabelt. Ich kann mich noch gut daran erinnern in welchem Zustand ich nach Hause kam. Bei der Zweiten war es ähnlich: wenn ich mich richtig erinnere, war es mein Geburtstag und der Tag, an dem wir mit der damaligen F-Junioren Kreismeister geworden sind, dann ist ein paar Stunden später die Zweite auch noch aufgestiegen. Ebenfalls ein unvergesslicher Tag.”

Von welchem Spieler der ersten Männermannschaft könnt ihr jungen Spieler am meisten lernen?
Nils Musik: “Für mich persönlich: Robert! Ein unheimlich starker Spieler mit einem extremen Stellenwert. Er findet immer aufbauende Worte, kritisiert dich aber auch an den richtigen Punkten, pushed einen immer wieder und zieht dich mit. Sowohl auf dem Platz, als auch daneben, definitiv einer meiner Lieblingsmitspieler.”

Danke, Nils!