Hallo Kelle,
du bist ebenfalls aus der Frankenhäuser Jugend in den Männerbereich übergegangen und hast mit unseren Teams schon einige Erfolge feiern dürfen.
Wie hast du dein erstes Spiel im Männerbereich in Erinnerung?
Christoph Kell: „Mein erstes offizielles Spiel war, denke ich, in Gebesee. Wir haben 3:1 verloren, also nicht gerade ein Traumdebüt. Ich durfte aber ein Jahr vorher schon mal in der ersten Männermannschaft spielen. Max (Anmerkung d. Redaktion: Max Bottner) und ich hatten irgendwie erfahren, dass die Mannschaft nicht genug Leute für ein Freundschaftsspiel hatte und haben gefragt, ob wir denn als Ersatz mitfahren könnten. Da es nur zehn Leute waren, musste einer von uns beiden Startelf spielen. So kam es, dass ich 90 Minuten als rechtes Mittelfeld gespielt habe und sogar ein Assist lieferte. Was das an Kisten gekostet hat, kann sich glaube jeder selber ausrechnen.“
Historisch und unvergessen war dabei sicherlich der Aufstieg in die Thüringenliga. Welches Spiel war bisher dein Bestes?
Christoph Kell: „Das müsst Ihr die Trainer fragen, nicht mich.“
Um noch einmal auf das Aufstiegsjahr zurück zu kommen: du wohnst seit einigen Jahren in Dresden. Der Weg nach Bad Frankenhausen ist nicht der Nächste. Wie konntest du es damals realisieren mehr als die Hälfte der Pflichtspiele zu bestreiten?
Christoph Kell: „Da ich zu der Zeit in Dresden oft am Wochenende arbeiten musste, war es gar nicht so einfach Samstag 15 Uhr zum Anstoß auf dem Platz zu stehen. Der Präsident hat mich damals sehr oft direkt von der Arbeit abgeholt, so dass ich es meistens pünktlich geschafft habe. Solch ein Einsatz verkörpert den ganzen Verein. Da können wir uns als Spieler eigentlich nie genug für bedanken. An dieser Stelle nochmal vielen Dank!“
Wenn du gespielt hast, dann meistens von Anfang an. Oftmals ohne das gleiche Trainingspensum deiner Mitspieler. Was denkst du, welche deiner Stärken dich auf dem Feld unverzichtbar machen?
Christoph Kell: „Ich denke meine Stärken liegen beim Zweikampf, im Kopfball und im Antizipieren. Ob mich das jetzt unverzichtbar macht, darüber lässt sich noch streiten.“
Worin siehst du ungenutzte Potenziale in unserer ersten Männermannschaft?
Christoph Kell: „Da ich in letzter Zeit selten bei der Mannschaft war, kann ich das nicht ganz objektiv beurteilen. Ich denke, die Mannschaft und die jüngeren Spieler sind in ihrer Entwicklung auf einem sehr guten Weg. Bei dem geilen Teamgefüge sollte jeder seine Potenziale ausschöpfen können.“
Du hast dir damals, gegen die LSG Großwechsungen, den Oberschenkel gebrochen. Hast du jemals daran gedacht mit dem Fußballspielen aufzuhören?
Christoph Kell: „Nein, auf keinen Fall. Es war ja “nur” ein Knochen. Ein Kreuzbandriss etc. wäre schlimmer gewesen.“
Deine Heilung verlief blitzartig, es waren kaum vier Monate gespielt, da hattest du den Ball schon wieder am Fuß. Wieso ließ deine Rückkehr auf den Platz nicht lange auf sich warten?
Christoph Kell: „Es verlief einfach alles optimal. Die Wunden verheilten gut und ich hatte keine weiteren Probleme. Dazu hat die Physiotherapie noch im Krankenhaus angefangen. Die Physio hat mir enorm geholfen, dass es “nur” vier Monate waren. Ich hätte auch gerne schon nach einem wieder angefangen.“
Inwiefern hat dir deine Mannschaft damals geholfen so schnell dein Comeback zu feiern?
Christoph Kell: „Die Jungs haben mich einfach jeder Zeit unterstützt, auch als ich noch nicht wieder auf dem Platz stand. Die Aktion mit dem T-Shirt (Anmerkung d. Redaktion: Die Mannschaft machte damals ein Bild mit eigens angefertigten T-Shirts mit Christoph auf der Front) hat mich nochmal zusätzlich motiviert, so schnell wie möglich wieder mit den Jungs zu kicken.“
In der aktuellen, kurzen Saison, steht unsere Mannschaft auf einem guten Mittelfeldplatz in der Thüringenliga. Was denkst du, wo die Reise hingehen kann? Abstiegskampf wie in der Landesklasse oder kann man noch ein paar Jahre im Thüringer Oberhaus mitnehmen?
Christoph Kell: „Wir können definitiv in der Liga mithalten. Das konnte man in den meisten Spielen dieser Saison sehen. In der Mannschaft steckt enormes Potenzial!“
Welche Qualitäten deiner Mitspieler schätzt du ganz besonders?
Christoph Kell: „Wenn ich jemanden nehmen muss, dann: Tim Ihling – unbedingter Siegeswille und wie besessen auf dem Feld, dazu absolute Kampfmaschine und Scorer.“
Du hast das Team über viele Jahre hinweg gut kennen gelernt und kannst aus dem Nähkästchen plaudern. Was wissen die wenigsten über unser Team?
Christoph Kell: „Gute Frage. Kabinenlied von Peet und mir: Warum hast du nicht Nein gesagt – Maite Kelly & Roland Kaiser.“
Danke, Christoph!