Hallo Tim,
du bist seit der Jugend in unserem Verein verwurzelt, kommst in der ersten und zweiten Mannschaft auf einige Einsätze – du gehörst praktisch zum Inventar.

War es jemals eine Option für dich den Verein zu verlassen? Anfragen von anderen Vereinen gab es mit Sicherheit.
Tim Kroll: „Nach der letzten A-Junioren-Saison kamen die meisten Fragen, glaube ich. Aber als der Trainer der damaligen ersten Mannschaft (Anmerkung d. Redaktion: Steve Göhring) zu mir gemeint hat, dass ich ab sofort mit bei den Männern trainieren soll, war es eigentlich eine leichte Entscheidung hier zu bleiben. So konnte ich weiter mit meinen Freunden kicken. Ein wichtiger Faktor war auch Mike Piesche, der mir in meiner Anfangszeit im Männerbereich sehr geholfen hat. Mir kam sonst nie die Idee den Verein je zu verlassen.

Was denkst du, zeichnet den Verein aus?
Tim Kroll: „Ich glaube es ist das, was fast alle vor mir schon gesagt haben: jeder, der mit dem Verein zu tun hat, gibt 100 % und dadurch wird es einem als Spieler sehr leicht gemacht sich hier wohlzufühlen. Es ist einfach wie eine zweite Familie.”

Du kommst aus Rottleben, wohnst derzeit auch wieder dort. Wie kam es dazu, dass du als Kind in Bad Frankenhausen gespielt hast?
Tim Kroll: „Meine Eltern mussten mich mit vier Jahren unbedingt in einem Fußballverein anmelden, weil ich zuhause zu viele Fenster kaputt gemacht habe. Und da Bad Frankenhausen als einiger Verein eine F-Jugend hatte, habe ich dort mittrainiert. Spielen durfte ich leider noch nicht, da ich zwei Jahre jünger war als die Anderen.“

Ein Spiel bleibt uns bei dir wohl sicher für immer in Erinnerung. In der Aufstiegssaison unserer zweiten Mannschaft hast du gegen Rottleben, deinen Heimatort, das entscheidende 2:1 für unsere Farben erzielt. Wie hast du den Treffer in Erinnerung und wie wichtig war er?
Tim Kroll: „An sich war es eigentlich ein typisches 0:0-Spiel. Wir konnten dann relativ spät durch ein Kopfballtor von Thomas Horn in Führung gehen, aber direkt danach kassieren wir das 1:1. Dann hatte ich meine einzig gute Aktion an diesem Tag, wie Raibi (Anmerkung d. Redaktion: Andreas Raiber) sagen würde. Ich habe aus knapp 25 Metern einfach aufs Tor geschossen und der Ball schlug im Winkel ein. Es waren damals drei sehr wichtige Punkte für den Aufstieg, da Rottleben zu dem Zeitpunkt in der Tabelle über uns stand.

Du bist vor allem für wunderschöne Freistoßtore bekannt. Wieso liegen dir diese besonders?
Tim Kroll: „Es ist halt ein ruhender Ball, den eigentlich nur der Schütze beeinflussen kann. Ich denke einfach, dass durch mein Gefühl und meinen guten Schuss auch der ein oder andere ab und zu Mal rein geht.“

Obwohl du als einer der besten Techniker in unserem Verein bekannt bist, gab es auch eine Zeit, in der du in der Landesklasse nicht im Kader warst. Hat es dir damals etwas ausgemacht in der zweiten Mannschaft zu spielen?
Tim Kroll: „Ganz und gar nicht. Ich spiele bei beiden Mannschaften gerne. Damals hatte ich durch die Ausbildung und dann durch die Arbeit so gut wie gar keine Zeit zum Trainieren. Ich war froh, dass ich dann bei der Zweiten immer mitkicken durfte, wenn ich konnte.“

Für den Klassenerhalt brauchte man dich damals aber umso mehr. Du warst zurück im Team. Aktuell bist du wieder mehr in der zweiten Mannschaft aktiv. Willst du in der Thüringenliga noch einmal angreifen?
Tim Kroll: „Ich sag mal so, es gibt da eine Wette mit dem Trainer der ersten Mannschaft. Falls er diese gewinnt, dann entscheidet er, wo ich spielen muss. Wenn ich bald ein bisschen mehr Zeit habe, um wieder ein bisschen mehr Fussball zu spielen, schauen wir mal, ob es dann für denn ein oder anderen Thüringenligaeinsatz reicht.“

In dieser Saison warst du bereits in der Verbandsliga aktiv. Worin siehst du die Unterschiede zur Kreisoberliga?
Tim Kroll: „Das Tempo ist einfach höher und man wird schneller angelaufen als in der Kreisoberliga. In der zweiten Mannschaft wird man meistens über 90 Minuten von der gleichen Person gedeckt, in der Thüringenliga ist das schon vielfältiger.”

Du bist vor allem durch deine Zeit in der Bereitschaftspolizei an den Wochenenden eingespannt. Wie können wir uns den Alltag eines Bereitschaftspolizisten vorstellen?
Tim Kroll: „Unter der Woche beschäftigen wir uns meistens mit der Ausbildung, Sport, etc. Am Wochenende sind wir oft bei größeren Fussballspielen, Demonstrationen oder  Veranstaltungen unterwegs. Also es ist schon relativ vielfältig.“

Es ist bereits vielen bekannt: seit Sommer hast du eine Wette gegen den Cheftrainer der ersten Mannschaft, Silvio Beer, am laufen. Was denkst du, wer gewinnt?
Tim Kroll: „Ich denke, wir nehmen die Wette beide nicht so ernst, da die Wette eigentlich schon beendet sein sollte. Aber der Trainer hat mich zu Weihnachten angerufen und hat gesagt, dass die Wette verlängert werden muss, bis wir unser erstes Spiel machen. Ich denke, er hatte einfach Angst, die Wette zu verlieren. Schöne Grüße Coach“

Danke, Tim!