Es waren einige Zufälle, die zusammen kamen, damit der Wechsel von Christopher Sünkel zu unserem Verein erfolgte. Im Sommer war der 32-Jährige Schlussmann plötzlich auf der Suche nach einem neuen Verein und landete trotz vieler verschiedener Angebote letztlich in der Kurstadt Bad Frankenhausen. Wir sprachen mit ihm über die Gründe, die zu seiner Entscheidung führten sowie Ziele für das Spieljahr.

BW91: Nach der Trennung vom SV 09 Arnstadt hattest du einige Angebote von Vereinen aus ganz Thüringen. Was war ausschlaggebend für deinen Wechsel in unsere Kurstadt?
Christopher Sünkel: „Ja, da waren teilweise wilde Sachen dabei. Eigentlich war relativ schnell klar, dass ich mich hier gerne anschließen würde. Das habe ich auch so kommuniziert. Ich hatte ein sehr gutes Gespräch mit dem Trainer, den ich schon etwas länger kenne und dann ein sehr gutes Gespräch mit den Verantwortlichen des Vereins. Ich habe gemerkt, dass der Verein unbedingt will und ich ebenfalls. Dann kam eines zum anderen. Der Spagat aus den Ambitionen, die der Verein hat und der trotzdem sehr lockeren und familiären Stimmung im gesamten Verein ist überragend. Das war eigentlich das, wonach ich gesucht habe: Fußball mit einem gewissen Anspruch spielen, aber dabei trotzdem die Lockerheit nicht vergessen. Ich kann hier einfach trotz meiner beruflichen Verpflichtungen auf gutem Niveau weiterspielen.“

BW91: Du hast bereits in einigen Vereinen auf Thüringer Landesebene und darüber hinaus Erfahrung gesammelt. Was ist hier anders im Vergleich zu deinen vorherigen Stationen?
Christopher Sünkel: „Ich hab das Gefühl, dass hier jeder mit jedem kann und es keine Grüppchenbildung gibt. Bei den Meisten merkt man, dass sie sich schon lange kennen und auch abseits des Platzes befreundet sind. Verantwortliche des Vereins sind bei jedem Training anwesend und dadurch nah an der Mannschaft. Die Organisation im Umfeld der Mannschaft ist weit über Landesklasse-Niveau. Was da ermöglicht wird, wie sich um neue Spieler bei der Eingewöhnung gekümmert wird, wie individuell auf Bedürfnisse und Wünsche einzelner Spieler z.B. am Spieltag eingegangen wird, ist wirklich top. Da ist die Mannschaft schon fast in der Pflicht, dem Ganzen gerecht zu werden!“

BW91: Zwei Spiele hast du dir als Zuschauer anschauen können – mittlerweile hast du zwei Spiele für den Verein absolviert. Oftmals macht man es spannender als nötig, wie schätzt du diesen Fakt ein?
Christopher Sünkel: „Wir erleben noch zu viele auf-und-ab-Phasen im Spiel. Da gibt es Minuten, in denen wir beinahe minütlich zu Großchancen kommen und dann wieder Minuten, in denen wir zu viele Chancen zulassen. Vor allem in meinem ersten Spiel gegen Walschleben war das deutlich. Da müssen wir über 90 Minuten kontrollierter und konstanter, aber auch konzentrierter werden. Eventuell auch mal einen Gang zurückschalten und Geduld beweisen, dafür aber den Gegner nicht ins Spiel kommen lassen. Aber generell ist es ja super, dass wir jedes Spiel in die Situationen kommen, um ausreichend Tore zu machen. Ich denke und hoffe, dass es der berühmte Knoten ist, der einfach mal platzen muss. Das Potential ist da, um es auch mal nicht so spannend zu machen und eventuell sogar ein Ausrufezeichen zu setzen. Wir arbeiten hart im Training daran.“

BW91: Wie kann dein Torwartspiel der Mannschaft weiterhelfen und welche Ziele hast du dir für die kommende Spielzeit gesteckt?
Christoper Sünkel: „Ich versuche viel Einfluss durch Organisation und allgemein mit meiner Stimme zu nehmen. Als Torhüter hat man das ganze Feld vor sich, den besten Überblick auf dem ganzen Platz. Da kann man auch mal das Kommando zum Gegenpressing oder taktische Hinweise geben. Ich mag es wenn Stimmung auf dem Platz ist, das versuche ich mit zu initiieren. Ich sage immer, auf der Linie hält jeder mal einen guten Ball. Aber abseits dieser Paraden Einfluss zu nehmen, ist mir mindestens genauso wichtig. Viele Chancen können dadurch im Vorfeld verhindert werden. Ziel muss es mit dieser Vereinsstruktur und der Qualität der Mannschaft eindeutig sein, um den Aufstieg mitzuspielen. In einer Liga mit nur einem Aufsteiger ist es immer schwierig aufzusteigen, aber das Potential ist da und in den nächsten ein bis zwei Jahre muss das unser Anspruch sein.“

BW91: Du trägst in Bad Frankenhausen die 38 auf dem Feld. Welche Bedeutung hat deine Rückennummer für dich?
Christopher Sünkel: „In Arnstadt trug ich in den letzten zwei Jahren die Rückennummer 1, zu vor allerdings drei Jahre die 38. Das hat den einfachen und selben Hintergrund wie jetzt gehabt. Als ich nach Arnstadt bin, war die 1 vergeben und genau wie hier, stelle ich da auch keine Ansprüche wenn ich neu bin. Im Endeffekt ist es nur eine Rückennummer. Da ich zu keiner anderen Nummer eine gewisse Beziehung hatte und glücklicherweise Fan von der Nummer 1 im Revier bin (Grüße gehen raus an den Präsi 😜), nahm ich die 38. Diese hatte damals Roman Bürki und den fand ich zur Zeit seines Wechsels nach Dortmund ganz gut und hab mich daher für diese Nummer entschieden.“

BW91: Danke, dass du dir die Zeit für uns genommen hast. Wir wünschen eine weitere erfolgreiche blau-weiße Zeit!